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Zwischenstopp in Taipeh

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Beim Rückflug von Ackland machten wir einen Zwischenstopp in Taipeh – Aufenthalt von 6 bis 23 Uhr. Das Gepäck war bereits bis nach Wien durchgecheckt, also: Nix wie rein ins Getümmel! Ich glaube an diesem einen Tag in der asiatischen Metropole haben wir mehr Menschen gesehen als in 3 Wochen Neuseeland… Mit Bus, Hochgeschwindigkeitszug und U-Bahn fuhren wir gleich als erstes zum Taipei 101 – dem von 2004-2007 höchsten, und nunmehr siebthöchsten Wolkenkratzer der Welt. In 36 Sekunden brachte uns der Lift mit maximal 1010 m/min in den 89. Stock zur Panoramaetage. Die Aussicht von so weit oben ist gigantisch: Ein unüberblickliches Häusermeer, unter einer dünnen Smogglocke, eingebettet in eine dicht bewaldete Hügellandschaft. Die benachbarten Hochhäuser kommen weit nicht an die Höhe des 101 heran – der Gigant überragt alles in dieser Stadt. Zwei Stockwerke höher genießt man die Sicht im Freien – Noch besser, aber leider nur in eine Richtung. Außerdem kann man das große Pendel besichtigen, das als Ausgleich gegen die Windstöße dient – eine massive 660 Tonnen schwere gelb lackierte Stahlkugel.

Zurück am Boden besuchten wir die Sun Yat Sen Gedächtnishalle und beobachteten den in Zeitlupe ablaufenden Wachwechsel. Hier gibt es nur wenige Touristen, was vielleicht mit ein Grund war, warum sich drei rüstige alte Ladies lieber mit uns fotografieren ließen, als der Huldigung des Vordenkers der taiwanesischen Staatsdoktrin („Nationalismus, Demokratie und Lebenswertigkeit“) zuzusehen. Ein längerer Spaziergang durch diese seltsame Stadt führte uns zum buddhistischen Longshan Tempel. In der Stadt wechseln sich glänzende Glaspaläste und dreckige Plattenbauten ab. Man weiß von Schritt zu Schritt nicht mehr, ob man jetzt in Tokyo oder Ulan Bator ist… Im Tempel herrschte noch mehr Gewimmel als draußen. Räucherstäbchen, Kerzen, Lose mit Wahrsagesprüchen und Holzschalenorakel die auf den Boden geschmissen werden(in diesem sehr liberalen Tempel kann man auch taoistischen Ritualen nachgehen und diesen Göttern huldigen), bilden die Geräusch- und Geruchkulisse. Die filigranen Verzierungen an sämtlichen Gebäudeteilen, Götterstatuen (Bodhisattvas) in Gold, reichhaltige Opfergaben (ua. Koalakekse) und der Rauch, durch den die Strahlen der tiefhängenden Sonne brechen, überfluteten die Augen mit Eindrücken. Ein buddhistischer Mönch begann mit tiefer Stimme eine Art Messe anzustimmen, bei der bald die gesamte Menge in einen melodiösen Singsang verfiel.

Zum Abschluss gabs am nebenan gelegenen Guangzhou Street Night Market noch einiges für den Gaumen. Auf der Straße reihten sich höchst spezialisierte Stände aneinander. Fußgänger und Mopedfahrer zwängten sich durch die engen Lücken zwischen ihnen. Einige Sachen waren uns sehr vertraut (Schweinestelzen) andere irritierend (Schweineohren, Schweineschwänze, Kröten) andere gänzlich undefinierbar (längliches schleimiges warziges grünes Ding?). Wir naschten Schweinespieße, Tintenfisch, Reiswurst, Hühnerfüße, Gemüsetaschen mit Knoblauch und Mohnknödel mit Erdnusskruste. Ein schöner Abschluss. Ein paar Stunden in der Abflughalle und viele Stunden im Flieger später (wir mussten Festland-China komplett umfliegen -> 13 Stunden Flugzeit) waren wir wieder zuhause. Dieser kurze Ausflug nach Asien hat mir direkt Lust gemacht, mal wieder länger auf diesem Kontinent zu bleiben…

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