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Tagesausflug nach Albanien

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Heute erlebten wir ein ganz besonderes Abenteuer: Ein Tagesausflug nach Albanien. Wir standen früh auf, ließen sogar das Frühstück ausfallen, um rechtzeitig am Hafen zu sein. Um die Uhrzeit war es einfach einen Parkplatz nahe dem Passagierterminal zu finden. Wir mussten dann eh noch eine ganze Weile warten, bis sich die Pforte zur Passkontrolle öffnete. Nach kurzem Gedränge, Gewimmel und allgemeiner Verwirrung fanden wir unseren Platz im „Flying Dolphin“, der uns in 25 Minuten ins albanische Städtchen Saranda brachte. Vom Hafen weg mieteten wir uns um 100€ in Taxi für den ganzen Tag. Nach 2 Minuten Fahrt in den engen steilen und überfüllten Gassen der Stadt kam es zum ersten Schrei- und Fuchtelduell mit Aussteigen, über die Frage, wer jetzt besser 1 Meter zurückschiebt, damit der Verkehr weiter fließen kann. Willkommen in Albanien!

Der Verkehr lässt sich am besten mit „Jeder gegen Jeden“ beschreiben. Es wird gehupt, gedrängelt, geschnitten und geparkt wo es gerade beliebt. Ein bisschen mehr „Wilder Westen“ als in Griechenland; Ich bin froh nicht selbst fahren zu müssen. Die Stadt Saranda ist eigentlich sehr schön, schmiegt sich halbkreisartig an eine ins Meer abfallende Gebirgskette und boomt. Vor allem außerhalb des Zentrums stehen viele neue chice Häuser, und es wird weiter viel gebaut.

An ausgetrockneten Hügeln und einem großen Brackwassersee mit Muschelzuchten vorbei, ließen wir uns zu den Ruinen von Butrint führen. Diese Stadt erlebte ihre Blüte in der Römerzeit und war bis ins 17. Jahrhundert hinein bewohnt. Von drei Seiten mit Wasser umgeben und mit zahlreichen Ausgrabungsstätten versehen, ist dieser Ort perfekt für eine kurze Wanderung geeignet. Ein Rundweg führte uns an allen bedeutenden Funden vorbei: Das römische Forum, das Theater, die Thermen, eine frühchristliche Basilika, ein Baptisterium, Stadtvillen, die Stadtmauer mit ihren gewaltigen Toren und ganz oben am Gipfel die venezianische Burg. Überall wächst üppiger Wald, was uns ein wenig an die Urwaldruinen von Tikal erinnerte (also uns Erwachsene, weil Winnie war zu der Zeit noch gar nicht auf der Welt…) Vincent genoss den Auslauf und die vielen Schildkrötentümpel, die sich teilweise in den alten Gebäuderesten ausbreiteten.

Danach fuhren wir ins „St. Tropez Albaniens“, den Badeort Ksamil. Hier war eigentlich eine Badepause geplant, aber da wir in den Ruinen so lange gebraucht haben (das Codewort fiel auch hier) und es gar keine freien Liegen mehr für uns gab, machten wir eine Essenspause daraus. Es gab frisch gepressten Apfelsaft – sowas hab ich noch nie gesehen. In dem quietschbunten, total überfüllten Städtchen reiht sich ein Strandclub an den nächsten. Dicht an dicht liegen tausende Touristen zur Dancebeatkakophonie mit Blick auf die eigentlich wunderschöne Bucht. Da ist es an unserem Strand eh netter. Kurz vor der Rückfahrt mit der gemütlichen Fähre konnten wir am netten Stadtstrand von Saranda doch noch die Füße ins Wasser halten bzw. Vincent den ganzen Körper… Ganz schön anstrengend kann es manchmal sein, mit Kind zu verreisen. Oder irgendwas mit Kind zu machen… Jetzt ist jedenfalls alles gut. Wir sind wieder zuhause im Hotel angekommen, der Bube schläft, die Fotos sind übertragen und ich nippe erschöpft aber glücklich an meinem ALFA. Bis bald und Gute Nacht.

Butrint NP:

Ksamil:

Saranda: