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Slowenien – Oben

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Wir lassen es ruhig angehen. Wir hatten ohnehin vor in Slowenien einmal „richtigen“ Urlaub zu machen, und reisten vorgestern nach der Arbeit an und übernachteten in Kärnten. Tag 1 stand voll im Zeichen des Triglav Nationalparks: Da wir die Besteigung des mit 2.864 m höchsten „heiligen“ Berges abgeblasen hatten, erkundeten wir das Sočatal mit dem Auto. Die Passstraße nach Trenta ist sehr stressig. Autos, Busse, Biker, Radfahrer, Wanderer, Kühe und Schafe teilen sich die enge, sich in 49 Kehren steil den Berg hinauf schlängelnde Straße. Jeder in seinem eigenen Tempo… Am ersten Viewpoint hat auch noch die Kamera gestreikt, besser gesagt sind wir draufgekommen, dass sie kaputt ist. Schluss, Aus, Finito, Basta – das war ihr letzter Urlaub. Wir glitten somit noch einen Schritt weiter ab ins Klischee des ungeübten Halbschutouristen und machten in diesem Urlaub Fotos mit der Handykamera. Das hob die Stimmung nicht unbedingt. Trotz alledem: Die Julischen Alpen (in denen sich der Triglav NP befindet) sind herrlich. Eine steinerne Welt aus weißen Kalksteingipfeln, die sehnlichst den Himmel küssen wollen. Besonders vom Vršičpass aus wirken diese Giganten rings um einen ziemlich erhebend. Auch, wenn man dieses Gefühl mit gefühlt 2 Millionen Menschen teilt (am 15. August, unweit von Italien…).

Die schönsten Momente waren aber die Wanderungen zur Sočaquelle, die ein paar abenteuerliche Kletterstellen mehr hatte als gedacht, und der Spaziergang zur Sočaklamm. Die Quelle ist um diese Jahreszeit eine kühle Kaverne, in der das Wasser glasklar und blau leuchtend steht. Es sieht aus, als ob jemand unter Wasser blaue LEDs eingeschalten hätte (oder wie wenn ein großer blauer Klostein in der Höhle hängt…), auf jeden Fall nicht wie von dieser Welt. Genauso blau leuchtend war das Wasser dann ein paar Kilometer flussabwärts in der Klamm. Hier wagten wir uns bis an den Rand der 5 bis 20 Meter hohen Klippen heran, um möglichst gute Blicke auf den Gebirgsbach zu erhaschen. Soča ist übrigens der slowenische Name für „Isonzo“. Als frisch gebackene Halbschuhtouristen vertieften wir die Erkenntnis, dass dieser wunderschöne magisch blaue Ort eines der grausamsten und unnötigsten Gemetzel der Menschheitsgeschichte beherbergt hatte, nicht. Bitte auf Wikipedia selber nachschauen. Abends bezogen wir unser vortreffliches Quartier im ehemaligen KuK-Kurort Bled. Ich aß Cevapcici mit extra viel Ajvar und war somit satt und glücklich.

In Bled verbrachten wir den Großteil des nächsten Tages Wir frühstückten die weltberühmte Cremeschnitte am namensgleichen See und ich muss ehrlich sagen: Ein Hochgenuss. Vanillecreme und Schlagobers, je 4 cm hoch geschichtet zwischen knackigem Blätterteig… Das MUSS gut sein! Bled liegt an einem malerischen Bergsee, und eigentlich seiht es aus wie in Kärnten. Die beiden prominentesten Features am Gewässer sind die Marieninsel mit Kirche (ursprünglich einer heidnischen Fruchtbarkeitsgöttin geweiht – lässige Bedeutungsverschiebung) und die auf einem zylinderförmigen 130 m hohen Felsen aufgesetzte Burg. Wir besuchten beide. Erst die Burg zu Fuß. Das Gebäude ist mittelalterlichen Ursprungs, wurde aber im 16. Jahrhundert modernisiert und ist heute ein sehr schön gefplegtes, lebendiges Museum/Restaurant/Aussichtsplattform. Die Fahrt zur Insel gelang mit einer „Pletna“, ein überdachtes Holzboot, von einem Ruderer bewegt. Auf der Insel hielten wir unter permanenten Geläut die Füße ins glasklare türkise Wasser (wo nehmen die hier nur dieses tolle Wasser her?). Es läutete die sagenumwobene „Wunschglocke“ der Kirche, für die wir aber keinen Extra-Eintritt ausgeben wollten… Dadurch, dass viele Touristen hier sind, und Touristen viele Wünsche haben, läutet es eben ständig. Wem kann man es verdenken. Die Erfüllung eines Herzenswunsches für ein paar Euro klingt doch verlockend. Wir flanierten im Anschluss noch die Seepromenade auf und ab, gnotzten unter Zufuhr von Pulled Pork auf der Wiese und beschlossen diesen Ort wieder besuchen zu wollen. Abends fuhren wir weiter in den Süden.

Triglav NP – Soča:

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Bleder See:

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